Mittwoch, 1. März 2017

Nur mit Moos, nix los

Wenn doch aber nun mein kleines Glaß so toll ist, wieso soll ich denn dann ein neues viel größeres bauen? Was ist das Problem mit der kleinen Ökosphäre?


Mein schönes Moos-Frederik System hat leider ein Problem: Zu viel Sauerstoff, zu wenig CO2. Das konnte man in den Anfängen nach dem Verschließen gut beobachen/interpretieren: die "höheren Pflanzen", namentlich die Kastanien die ich gesät hatte, sind nach einer kurzen Phase der guten Entwicklung leider alle erstickt sind. Dies konnte man gut an einer nicht trockenen Braunfärbung der Pflanzen erstennen, die sich langsam von oben (Blattspitzen) nach unten (Boden) ausgebreitet hat. Ähnliche Bilder kennt man von wiss. Experimenten mit stark variierenden CO2/O2 Konzentrationen in Gewächshäusern (hab das mal auf der EGU gesehen). Das Problem ist also: Anfangs gehts den Pflanzen gut und sie wachsen schnell, verbrauchen aber leider das vorhandene CO2 kontinuierlich, bis nichts mehr da ist und ersticken (sagt man das so bei Pflanzen?) dann.
Offensichtlich fehlt es also an Organismen, die auch wieder CO2 freigeben, also atmen. Zu Beginn hatte ich einige Feuerwanzen und mehrere Mehlkäfer im Glaß, vermutlich hat deren Atmung die Katanien noch einige Zeit am Leben erhalten, als diese aber gestorben sind, ging es CO2-mäßig bergab.
Dass inzwischen aber ja Frederik und seine weißen Fliegenfreundinnen nach wie vor quicklebendig sind, lässt vermuten, dass sich im Glaß eine Atmoshpäre mit sehr viel Sauerstoff und ein wenig CO2 eingependelt hat, bei der das Moos mit verhältnismäßig wenig O2 auskommt und die wenigen kleinen Tiere sowie die Bodenorganismen für ein wenig CO2 sorgen. Evtl. könnten jetzt sogar die Kastanien wieder photosynthese betreiben, aber die Keime sind ja leider schon lange alle abgestorben.
Obwohl ich Freddy und sein Moos sehr schön finde, hätte ich mir aber eigentlich eine Ökosphäre mit etwas schöneren Pflanzen gewünscht, vielleicht sowar etwas, das irgendwann mal blüht!
Wir brauchen also mehr CO2 und dafür mehr atmende Tiere!
Und gerade hierin besteht die Schwierigkeit: Damit das System stabil wird/bleibt bräuchte Frederik mehr Artgenossen oder/und mehr Freunde wie die Fliegen. Beides hoffe ich zu erreichen, indem ich für mehr Platz und auch für mehr "landschaftliche" Diversität sorge.
Deswegen muss ein viel größeres Glaß her!

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